„Was für ein toller Abend“, waren sich Bundestagsabgeordneter Johannes Steiniger, die Referenten und Besucher am Ende von „Gold trotz Handicap“ einig. Der Politiker hatte den Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbands Friedhelm Julius Beucher und den Goldmedaillengewinner David Behre für einen Informationsabend in Königsbach zu Gast. Über 50 Besucher kamen in die Sporthalle des TSV 1899 Königsbach, um über das Engagement und das enorme Leistungsvermögen im paralympischen Sport der beeinträchtigten Menschen zu hören und zu diskutieren.David Behre verlor nach einem Unfall beide Unterschenkel. Er nahm dieses Schicksal nicht nur an, sondern entschied sich bewusst, Leistungssport zu betreiben und alles für seine Genesung und den Erfolg zu tun. Mit Erfolg: Der Sprinter gewann in der 4 x 100 m -Staffel Gold in Rio 2016. Mit der Schilderung seines eigenen Schicksals will der Athlet nicht etwa Mitleid wecken, sondern anderen Betroffenen Mut machen und eine Perspektive aufzeigen. Für dieses Anliegen sucht er neben seinem immensen Trainingspensum als hauptberuflicher Sportler noch weitere Mitstreiter in ganz Deutschland.Friedhelm Julius Beucher ist als Präsident des Deutschen Behindertensportverbands und des Nationalen Paralympischen Komitee seit 2009 engagierter Interessenvertreter der Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung. Von 1990 bis 2002 war er Mitglied des Deutschen Bundestages und unter anderem Vorsitzender des Sportausschusses. Mit seinem Abriss der Entwicklung des paralympischen Sports aus der Kriegsversehrtenbehandlung bis heute zeigte er vor allem, wie selbstverständlich heute die Leistungen der Sportler zum Alltag gehören.Beucher und Behre berichteten vor allem über die Eindrücke und Erlebnisse bei den Paralympics 2016 in Rio. Begeisterung und Interesse der Einheimischen, der Medien und der Fans übertrafen teilweise die regulären Olympischen Spiele. Eine Entwicklung, die die Gäste als ausgesprochen positiv und hilfreich wahrnahmen. „Wenn dir über 40.000 Menschen so begeistert zujubeln, ist das ein Gefühl, das du nie mehr vergisst“, meinte David Behre. Und Johannes Steiniger, der als ein Vertreter des Bundestages ebenfalls in Rio war, ergänzte:
„Es war besonders beeindruckend, dass eben alle Leistungen gefeiert wurden ganz ohne Ansehen der Nationen oder der Beeinträchtigungen.“
Einig waren sich die Diskutanten noch in einem weiteren Punkt: Die Unterstützung des paralympischen Sports durch den Bundestag als Haushaltsgesetzgeber und damit auch durch jeden einzelnen Steuerzahler sei ein enorm wichtiges Element für die Integrationsfähigkeit des Sports. „Dafür muss man auch einmal Danke sagen“, betonten Beucher und Behre.Bundestagsabgeordneter Johannes Steiniger pflichtete dieser Sicht bei und betonte:
„Wir wollen auch in Zukunft dieses unglaubliche Engagement und die sportlichen Höchstleistungen von behinderten wie auch nicht behinderten Leistungssportlern bestmöglich fördern!“