Berlin
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Eindrücke aus der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Ein Erfahrungsbericht von Louis Reeb, Praktikant im Bundestagsbüro von Johannes Steiniger

Ein Erfahrungsbericht von Louis Reeb, Praktikant im Bundestagsbüro von Johannes Steiniger:

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, gelegen im Stadtteil Lichtenberg, war einst die zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) der DDR. Heute dient sie als Mahn- und Erinnerungsort für die Opfer politischer Verfolgung in der DDR.

Bei meinem Besuch nahm ich an einer Führung teil, die von einer Historikerin geleitet wurde. Die Tour begann mit einem Überblick über die Geschichte des Gebäudes, das ursprünglich eine Großküche war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von der sowjetischen Geheimpolizei umgebaut und als Speziallager genutzt. Später übernahm die Stasi das Gelände und errichtete weitere Haftgebäude.

Während der Führung wurden verschiedene Bereiche des Gefängnisses gezeigt – darunter die engen Zellen ohne jegliche Privatsphäre oder Hygiene, Verhörräume im neueren Zellengebäude und der sogenannte „U-Boot“-Bereich, ein fensterloser Kellertrakt mit großen Sammelzellen. Dieser wurde ab 1947 zunächst vom sowjetischen Geheimdienst und später, bis 1960, von der Stasi als zentrales Untersuchungshaftgefängnis genutzt.

Die beklemmende Atmosphäre dieser Räume vermittelte einen kleinen Eindruck der harten Haft- und Lebensbedingungen. In den Zellen im sogenannten „U-Boot“ gab es weder Toiletten noch Waschbecken oder ein ordentliches Bett. Neben der körperlichen Folter – etwa Stehzellen (keine Erlaubnis, sich zu setzen) oder Hockzellen (keine Möglichkeit, sich aufrecht hinzustellen), die nur im Kellertrakt existierten – wurden auch psychologische Methoden eingesetzt. Dazu zählten unter anderem nächtliche Vernehmungen, während man sich am Tag nicht hinlegen und schlafen durfte. Ziel war stets die Einschüchterung und psychische Zermürbung der Gefangenen, um ein "Geständnis" zu erzwingen.

Ein Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist eine sehr tiefgehende Erfahrung, die das Bewusstsein für Freiheit und Menschenrechte schärft. Sie hat mich persönlich daran erinnert, wie viel Glück ich habe, in einer Demokratie mit freier Meinungsäußerung und Grundrechten zu leben – und wie nahe diese schlimmen Ereignisse an unserer Gegenwart liegen.

Fotoquelle: Von Anagoria - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20421017

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