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Vom liberalen Herz Amerikas ins Zentrum globaler Macht

Februar 2018: Auf geht’s an die Ostküste! Eine Woche in Washington D.C.

Wie für 100 andere PPPler auch, hieß es für mich „Koffer packen“ am Anfang des letzten Dezembers. Alle PPP-Stipendiaten haben das außergewöhnliche Privileg eine Woche voller Workshops, Museumsbesuche und Touren in der Hauptstadt Amerikas, Washington D.C., zu verbringen. Für mich bedeutete das erst einmal einen langen Flug von 5 Stunden und eine komplett andere, und vor allem kältere Welt, als die der Westküste. Durch meinen langen Flug kam ich als einer der letzten an und nach dem Abendessen gingen dann auch direkt die Workshops zum Thema „Leadership“, also ungefähr Führungsqualitäten, los. Am nächsten Tag stand dann ein Seminar zum Thema Medienethik im Newseuem, einem Museum, das sich voll und ganz auf den ersten Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten, also Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit, konzentriert, auf dem Programm. Unser Dienstagvormittag stand voll und ganz im Zeichen der Diplomatie und wir simulierten einen diplomatischen Verhandlungsprozess über eine Flüchtlingskrise in einem fiktiven Land mit unterschiedlichen Akteuren, mit natürlich gegensätzlichen Interessen. Ein weiteres Highlight des Tages war der Besuch von Holger Mahnicke, einem hochrangigen Diplomaten in der Deutschen Botschaft in Washington D.C. und Jennifer Zimdahl Galt, die ehemalige amerikanische Botschafterin in der Mongolei und neue Leiterin der Abteilung für Bildung und Kultur im Amerikanischen Außenministerium. Besonders interessant waren auch die Besuche des Lincoln, Jefferson, Franklin D. Roosevelt und Martin Luther King Memorials, bei denen wir viel darüber gelernt haben, wie Geschichte in den Vereinigten Staaten gelehrt, abgebildet und auch politisch missbraucht und beeinflusst wird.

Captiol Hill Day – Ein Tag im Zentrum der Macht

Unseren Mittwoch verbrachten wir fast ausschließlich im Gebiet rundum das Kapitol, dem Sitz der beiden Kammern des amerikanischen Parlaments: Dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Abgesehen von unseren Treffen mit Senatoren und Repräsentanten hatten wir den ganzen Tag Zeit um uns selbst umzusehen. Dieser Tag war das definitive Highlight für mich, da ich das Glück hatte an einer Sitzung des Supreme Courts, dem obersten Gericht der Vereinigten Staaten, teilzunehmen und Sitzungen des Senats und zweier Ausschüsse besuchen zu können. Die erste Ausschusssitzung beschäftigte sich mit dem Thema Sicherheit der Vereinigten Staaten und es wurde viel über die Bestrebungen der Vereinigten Staaten im Bereich der Terrorismusbekämpfung geredet. Die zweite Sitzung war vor allem für uns Europäer sehr interessant, da sie sich mit dem Brexit befasste und es war erstaunlich zu sehen wie unterschiedlich die Meinungen zum Thema Brexit von Demokraten und Republikanern sind. Nachmittags durfte ich dann den Abgeordneten im Repräsentantenhaus, Jerry McNerney von den Demokraten, für meinen Wahlbezirk treffen. Er empfing mich freundlich und war sehr interessiert an meinen Erfahrungen hier in den USA und in Deutschland. Außerdem hatte er besonderes Interesse an der Deutschen Geschichte und wie wir von ihr lernen können. Insgesamt, nehme ich viele tolle, spannende aber auch zum Nachdenken anregende Eindrücke und Erlebnisse mit zurück nach Kalifornien und später auch nach Deutschland von meinem Aufenthalt in Washington. Es war eine unglaublich tolle Zeit und äußerst schön alte Freunde von den Vorbereitungstagungen wiederzusehen und mit ihnen diese wunderbare Stadt zu erkunden.

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