Mit einer Delegation des Deutschen Bundestages darf ich in diesem Jahr bei den Paralympischen Spielen in Paris zu Gast sein. Mehr als 4.000 Athletinnen und Athleten aus aller Welt kämpfen in insgesamt 22 Para-Disziplinen um Gold, Silber und Bronze.
Neben den herausragenden sportlichen Leistungen sind es insbesondere die individuellen Lebensgeschichten der einzelnen Para-Athletinnen und -Athleten, die diese Wettkämpfe zu einem einzigartigen Ereignis machen. Die Athletinnen und Athleten investieren einen Großteil ihrer Zeit und Energie in den Sport, was oftmals eine zusätzliche Belastung neben dem ohnehin schon schweren Alltag darstellt. Leider fehlt den Sportlerinnen und Sportlern oft die Sichtbarkeit und Anerkennung, die sie verdienen. Umso mehr freue ich mich, neben vielen politischen Terminen auch bei den Wettkämpfen dabei sein zu dürfen und unsere deutsche Paralympische Mannschaft anzufeuern.
Begonnen hat unsere Reise nach Paris mit einem Briefing bei Botschafter Stephan Steinlein, bevor es für unsere Delegation zum ersten Mal ins Deutsche Haus ging. Übrigens: Die überwiegende Mehrheit der Räumlichkeiten sowie Wettkampfstätten wird sowohl für die Olympischen Spiele als auch für die Paralympics genutzt. So auch das Deutsche Haus, das Rugbystadion Jean Bouin. Es ist das größte Deutsche Haus aller Zeiten und Treffpunkt für deutsche Fans, Sportler, Wirtschaftspartner, Journalisten sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft.
Das erste große Highlight dieser Reise war - wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann - die Eröffnungsfeier auf dem Place de la Concorde. Den Einlauf der deutschen Mannschaft vor dieser beeindruckenden Kulisse mitzuerleben war ein ganz besonderes Gefühl.
Während unseres Aufenthalts in Paris trafen wir uns unter anderem mit Vertretern des französischen Behindertensportverbandes und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Deutschen Paralympischen Jugendlagers. In gemeinsamen Gesprächen haben wir darüber diskutiert, wie der Inklusionssport weiter vorangebracht werden kann und was Deutschland und Frankreich dabei voneinander lernen können.
In Deutschland treiben beispielsweise 55 % der Menschen mit Behinderung keinen Sport, was häufig an mangelnden Angeboten oder einer nicht barrierefreien Infrastruktur liegt. Paris hat in diesem Bereich durch die Austragung der Paralympics enorme Fortschritte gemacht – von einem nachhaltig barrierefreien öffentlichen Nahverkehr bis hin zu entsprechend ausgestatteten Sportstätten und Hotels. Fatiha Kelou Hachi gab uns hierzu beeindruckende Einblicke. Sie ist die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung der Assemblée Nationale, des französischen Parlaments.
Neben den politischen Gesprächen kamen natürlich auch die sportlichen Highlights nicht zu kurz. Großen Sport und große Emotionen durfte ich zum Beispiel bei den Leichtathletikwettkämpfen, beim Tennis und beim Rudern oder beim Rollstuhlbasketball mit dem Bundespräsidenten erleben.