Nach elf Monaten in den USA mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm bin ich nun nach Deutschland zurückgekehrt. Auch wenn für viele von euch elf Monate ohne Familie und Freunde lang scheinen mögen, rate ich jedem von euch, der ernsthaft darüber nachdenkt ein Auslandsjahr in den USA zu machen, sich für das PPP zu bewerben und den Mut zusammenzufassen ins Ausland zu gehen. Auch wenn dieses Jahr nicht immer leicht war, da man sich an viele neue Gegebenheiten anpassen muss und immerhin für ein Jahr mit einer fremden oder zumindest anderen Familie leben muss, möchte ich die Erfahrung nicht missen müssen. Zum einem hatte ich die Möglichkeit, durch den engen Kontakt zu Freunden und Gastfamilie die Vereinigten Staaten und ihre Politik und Gesellschaft besser und genauer zu verstehen. Natürlich ist es immer hilfreich sich in Themen, an denen man Interesse findet, einzulesen, jedoch geht das Verständnis natürlich tiefer, wenn man das Wissen oder die Vermutung durch persönliche Gespräche bestätigen oder eben auch verbessern kann. Abgesehen vom neuen Wissen, das ich über Themen wie das politische System der USA, Rassismus in den USA und soziale Ungleichheit und Armut, sammeln konnte, ist es für mich unglaublich toll zu sehen, wie sehr dieses Jahr zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen hat und mir wirklich geholfen hat herauszufinden, wer ich bin.
Meine Highlights
In meinen elf Monaten in den USA habe ich viel erlebt und das macht es natürlich schwer ein Highlight herauszustellen. Besonders toll und interessant fand ich jedoch meinen Trip nach Washington D.C. zusammen mit über 100 anderen PPPlern im Dezember bei dem wir alle viel über amerikanische Politik und Geschichte lernen können. Wenn ihr etwas mehr über meine Woche in Washington D.C. wissen wollt, könnt ihr gerne mehr in meinem vorangegangenen Blogeintrag nachlesen. Des Weiteren war es für mich natürlich auch ein Highlight in der Bucht von San Francisco in Kalifornien zu leben, das mir abgesehen vom schönen Wetter und Natur, natürlich auch Zugang zu vielen Möglichkeiten verschafft hat. Im April nahm ich an einem viertägigen Programm der University of California Berkeley über Vietnam teil und konnte dort viel über eine mir völlig unbekannte Kultur lernen und neue Freunde finden. Insgesamt finde ich, dass das größte Highlight wohl die tolle Gemeinschaft war, die ich in meiner Heimatstadt gefunden habe. Von den Leuten mit denen ich Kindern Nachhilfe gab zu meinen Lehrern und meinen Freunden. Das größte Geschenk dieses Auslandjahr für mich waren die tollen Menschen die ich treffen durfte und die neuen Freundschaften die daraus entstanden sind.
Von San Francisco über Dallas nach Philadelphia, New York und Boston
Bevor es für mich zurück nach Deutschland ging, hatte ich das Glück noch einmal mit meinem Freund die USA bereisen zu können. Auf meiner großen Ostküsten-Rundreise konnte ich neun neue Staaten besuchen. Als erstes flogen wir nach Dallas, einer Großstadt, in deren Umland über sieben Millionen Menschen leben, um dort ein Familienmitglied meines Freundes zu besuchen. So durfte ich dann auch Texas sehen, das für mich aus Kalifornien kommend, in gewisser Weise schon ein Kulturschock war, da es im Grunde das komplette Gegenteil Kaliforniens ist. So konnte ich in Texas zum Beispiel Menschen sehen, die Waffen offen auf der Straße getragen haben, was in Kalifornien strengstens verboten ist. Nach einem Tag in Texas flogen wir dann weiter nach Philadelphia und starten von dort unsere Reise. Wir besuchten unter anderem das Gebiet in dem die Amish in Pennsylvania zu Hause sind, die Treppenstufen über die Rocky gerannt ist und haben in New York den Times Square, das Denkmal für den 11. September sowie das Hauptquartier der Vereinten Nationen dank einer Führung der deutschen Vertretung vor Ort gesehen. Mein absolutes Highlight der Reise war definitiv der Blick hinter die Kulissen bei den Vereinten Nationen, da dies eher selten möglich ist. Des Weiteren hat mir die Stadt Boston im Nordosten der USA auch sehr gut gefallen, da sie sehr malerisch an einer Bucht am Atlantik gelegen ist und etwas entspannter als New York City ist.