Die Preise für Baumaterial, vor allem Holz, explodieren geradezu. Die erhöhte Nachfrage auf dem Weltmarkt ist dabei nur einer der Preistreiber. Schwindende Holzlager-Kapazitäten, Strafzölle und eine zusätzliche Disruption der Lieferketten verschärfen die Materialnotstände auf dem Markt.
Der enorme Preisanstieg für Baustoffe hat tiefgreifende Auswirkungen auf unser Handwerk. Durch Preisschwankungen verlieren Angebote ihre Geltungsdauer und die Notstände erfordern eine zusätzliche Vorlaufzeit bei Bestellungen. Das dies mit einer zusätzlichen pandemie-bedingten Planungsunsicherheit zusammenfällt, erleichtert die Situation – trotz guter Auftragslage - nicht.
Um über diese Notsituation zu beraten habe ich gestern, neben rund 30 Vertretern aus der Handwerks- und Bauindustrie, meinen Bundestags-Kollegen und Wirtschaftsexperten Jan Metzler zu einem digitalen Zoom-Dialog eingeladen. In einer zweistündigen Sitzung konnten die Betriebe über ihre konkrete Notlage berichten und Einblicke in die Problematik geben:
Schnell wurde deutlich, das Handwerk befindet sich in einem gewaltigen Spannungsfeld zwischen Lieferanten und Endkunden: auf der einen Seite müssen die Engpässe von Baumaterial abgefedert werden, auf der anderen Seite müssen Bauprojekte zeitnah zu Ende gebracht und Projektstopps vermieden werden.
Im Anschluss wurde intensiv über verschiedene Lösungsansätze und Forderungen diskutiert: Was wären die Vor- und Nachteile eines Exportstopps? Wie fördert man die regionale Produktion, um aus dem Zyklus auszubrechen? Wie kann die Politik unmittelbar zur Entspannung der Lage beitragen?
Herausgekommen ist eine aufschlussreiche Debatte mit konkreten Lösungsvorschlägen, wie beispielsweise einer Stoffpreisklausel für Ausschreibungen in öffentlicher Hand.
Die Einblicke und Vorschläge werden Jan Metzler und ich nun in die nächsten Sitzungswochen mitnehmen, und dafür kämpfen, unserem Handwerk schnellst baldig Erleichterung zu verschaffen!
Die Zoom-Konferenz ist als Stream auf Facebook verfügbar.